Michele Steno

Siegel des Dogen Michele Steno; der Evangelist Markus und der Doge halten mit ihrer rechten Hand das Banner, in der linken hält der Doge die zusammengerollte Promissio ducale, eine Reihe von Versprechen, die er vor der Amtseinführung beeiden musste.
Rückseite

Michele Steno, in seinen Urkunden Michael Steno (* um 1331 in Venedig; † 26. Dezember 1413 ebenda), war von 1400 bis 1413, folgt man der Zählweise der staatlich gesteuerten Geschichtsschreibung der Republik Venedig, ihr 63. Doge.

1355 löste Steno durch einen Affront gegenüber dem Dogen, für den ihn der Rat der Zehn zu einem Monat Gefängnis verurteilte, den Umsturzversuch des Marino Falier aus. Er stieg dennoch bis 1370 selbst in den Rat der Zehn auf. Wegen einer militärischen Fehlentscheidung im Chioggia-Krieg wurde er 1379 erneut verurteilt, diesmal jedoch nur zu einem Jahr Amtsverzicht. 1381 gelang ihm ein wichtiger außenpolitischer Erfolg, hinzu kamen diplomatische Missionen; kurz vor der Wahl zum Dogen war er Verhandlungsführer mehrerer oberitalienischer Kommunen.

Während seiner dreizehnjährigen Herrschaft gelang 1409 die Rückgewinnung des 1358 an Ungarn abgetretenen Dalmatien. Mit Steno begann zudem, sieht man vom bereits früher besetzten Treviso ab, die Ausdehnung des Staatsgebietes auf das oberitalienische Festland, die Terraferma. Erst 1437 fand diese Eroberung von Gebieten des römisch-deutschen Reiches kaiserliche Anerkennung als Reichslehen.


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